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Prorektorat

Forschung und Entwicklung

Forschende der PH Graubünden werden vermehrt national und international wahrgenommen und sind mittlerweile Teil von bedeutenden fachlichen Netzwerken.

Im Rückblick auf das vergangene akademische Jahr wird sichtbar, dass sich die Professuren und die im Prorektorat angesiedelten Forschungsprojekte inhaltlich zusehends ausdifferenzieren. Es geht nun, nach einer ersten Phase der thematischen Spezifizierung, in Richtung inhaltlicher Profilierung. Das sind bedeutsame Prozesse, weil sich dadurch das fachspezifische Wissen weiterentwickelt, und sich gleichzeitig die Expertise der Forschenden profiliert. Beides zeigte sich im vergangenen Jahr unter anderem daran, dass Forschende der PH Graubünden national und international wahrgenommen und auch nachgesucht wurden. Sie sind mittlerweile Teil von fachlichen Netzwerken, in denen ausgewählte Inhalte hochschulübergreifend diskutiert und damit weiterer Forschung zugänglich gemacht werden.

Die Aufmerksamkeit für die Forschungstätigkeiten ging aber auch über den engeren Bereich der so genannten Wissenschaftsgemeinschaft hinaus. Reges Interesse bekundeten auch Vertretende der Bildungssteuerung oder der Unterrichtspraxis. Diese breit abgestützte Aufmerksamkeit belegt, dass Forschungsbefunde, die aus der PH Graubünden hervorgehen, unterschiedliche Ebenen des Bildungswesens zu adressieren vermögen. Damit sind sie sinnstiftend im Bereich der Lehrpersonenausbildung verortet. Und das sind erfreuliche Forschungsschritte mit aussichtsreichen Entwicklungspotentialen. Es ist ein Ertragsreichtum, der nur dank dem grossen Engagement aller Mitarbeitenden des Prorektorats Forschung und Entwicklung überhaupt zustande gekommen ist.

Professur

Welche COVID-19-bedingten Herausforderungen hatten die Schulen in der Schweiz im Schuljahr 2021/2022?

Halfen Vorerfahrungen der Schulen im digitalen Lernen, sich erfolgreich durch die Pandemie zu navigieren? Hat die COVID-19-Pandemie zu einem Digitalisierungsschub geführt und damit nachhaltige Veränderungen in den Schulen angestossen? Sind in der Schweiz diesbezüglich sprachregionale Differenzen festzustellen? Mit der Untersuchung dieser Fragen hat Prof. Dr. Francesca Suter, Leiterin Professur Erziehungswissenschaften, die ersten Schritte zum Aufbau der neuen Professur Erziehungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Pädagogische Psychologie eingeleitet.

Ab Januar 2023 wird neu Dr. phil. Sog Yee Mok als Wissenschaftliche Mitarbeiterin III das Team erweitern. In Kooperation mit der Fachhochschule Nordwestschweiz wird sie ein Förderprogramm für Eltern mit Migrationshintergrund zur Verbesserung der Selbstregulation bei Kindern entwickeln und evaluieren. Das Team der Professur pflegt einen regelmässigen Austausch mit den Dozierenden und arbeitet bei der Neukonzeption von Modulen innerhalb des neuen Rahmenstudienplans der PH Graubünden mit, bei denen teilweise auch die Modulverantwortung übernommen wird. So gelingt es, neue Erkenntnisse aus der Forschung direkt in die Ausbildung einfliessen zu lassen. Umgekehrt werden durch den intensiven Austausch mit Vertreter:innen aus der Praxis auch Fragen sichtbar, die wissenschaftlich aufgegriffen werden können. Wissenschaft und Praxis begegnen sich so an der PH Graubünden auf Augenhöhe.

Graubünden forscht: Auszeichnung für Prof. Dr. Francesca Suter

Prof. Dr. Francesca Suter wird von der Academia Raetica, der Vereinigung zur Förderung von Wissenschaft, Forschung und Bildung im Kanton Graubünden, für die beste Präsentation in Geistes- und Sozialwissenschaften geehrt.

Professur

Das Jahr 2022 war für die Professur Fachdidaktik Informatik vor allem geprägt durch ein bemerkenswertes Ereignis. Prof. Dr. Dennis Komm wurde im Juni 2022, nach mehrjährigem konstruktivem Engagement in der Informatikdidaktik an der PH Graubünden, zum ausserordentlichen Professor für Algorithmen und Didaktik am Departement Informatik der ETH Zürich ernannt. Nochmals drücken wir hiermit unsere Gratulation aus und wünschen Dennis Komm in seiner neuen Funktion viel Erfolg sowie viele spannende Projekte und interessante Begegnungen.

Der Hauptfokus der Professur Fachdidaktik Informatik lag 2022 in der Entwicklung, Ausarbeitung und Umsetzung von Schulprojekten und Weiterbildungen für Lehrpersonen im Bereich der Informatik ohne Computer sowie des Programmierens und der Robotik. Diese Arbeiten sind Teil eines Projekts innerhalb des Nationalen Netzwerks MINT-Bildung 2021-2024, welches im Rahmen des Hochschulförderprogramms vom Bund unterstützt wird.

Die Professur Fachdidaktik Informatik beteiligte sich aktiv an einer Studie zum Algorithmischen Denken in der Primarschule, in welcher die Förderung des algorithmischen Denkens durch Informatik ohne Computer und Programmieren miteinander verglichen werden. Wir danken den engagierten Lehrpersonen der Schulen Barblan, Lachen, Masans, Montalin und Nikolai für ihren erfolgreichen Einsatz.

Die Professur konnte in gut besuchten Weiterbildungen, gemeinsam mit Bündner Primarlehrpersonen der Zyklen 1 und 2, die Geheimnisse und Abenteuer der Informatik spielerisch entdecken und begreifbar machen.

Professur

Die Professur unter der Leitung von Prof. Dr. Rico Cathomas blickt auf ein intensives Jahr zurück. Im Beisein von Regierungsrat Dr. Jon Domenic Parolini wurde im Januar das Lehrmittelprojekt «Mediomatix» für die Idiome Vallader, Puter, Sursilvan und Sutsilvan abgeschlossen. Im gleichen Monat verteidigte Jasmine Dorigo ihre Dissertation – die erste im Rahmen der Professur – an der Universität Fribourg erfolgreich.

Im März wurden die ersten 200 Items des Certificat Rumantsch empirisch validiert. 40 davon wurden im Rahmen einer internen Sprachstandserhebung verwendet.

Im Sommer wurden die erste didaktisierte Schulgrammatik und die Lehrmittel für die 2. Klasse im Idiom Surmiran publiziert sowie der entsprechende Einführungskurs durchgeführt.

Im August startete die Zusammenarbeit mit der PH Zürich für die Eingabe eines Schweizerischen Nationalfonds (SNF)-Projektes.
Unter der Leitung von Dr. Susanne Oberholzer wurde im September die Alemann:innentagung erfolgreich durchgeführt.

Im Herbstsemester übernahm die Professur die Modulverantwortung für die neue Vorlesung «Sprache und Sprachdidaktik».

Unter dem operativen Lead der Professur konnten im Oktober in Zusammenarbeit mit dem Prorektorat Weiterbildung 26 Zertifikate für den CAS Lehrmittelautor:in übergeben werden.

Schliesslich konnte im November mit finanzieller Unterstützung des Bundesamts für Kultur, der Lia Rumantscha, dem Staatssekretariat für Migration und der PH Graubünden ein Projekt zur Realisierung eines Lehrmittels für Romanisch als Zweit- oder Fremdsprache für Jugendliche und Erwachsene gestartet werden.

Professur

Die Sonderprofessur für IMD mit Schwerpunkt Italienisch unter der Leitung von Prof. Dr. Vincenzo Todisco hat in verschiedenen Projekten ihre Forschung und Entwicklungsarbeit an der Mehrsprachigkeitsdidaktik vorangetrieben. Im ersten QUATTRO-Teilprojekt «forLP» wurden mehrsprachigkeitsdidaktische Unterrichtsaktivitäten für die Primarstufe entwickelt sowie die Konzeptualisierungsarbeit für die Erfassung des doppelten Kompetenzprofils der beteiligten Lehrpersonen geleistet. Im zweiten Teilprojekt «Tandem» wurde ein erster Versuch für ein Kooperationsmodell zwischen Dozierenden und Primarlehrpersonen in der Fachdidaktik Italienisch als Fremdsprache durchgeführt und ausgewertet.

Der für den Italienischunterricht entwickelte Erzählband «in dentro e in fuori» wurde anlässlich einer Fachtagung vorgestellt. Dank eines Konzepts der Professur hat die PH Graubünden zudem vom Kanton den Auftrag erhalten, eine Lehrmittelreihe für Italienisch als Schulsprache zu realisieren. Die ersten Materialien für die 2. Primarklasse sind für August 2024 geplant.

Im Herbstsemester wurde das Modul «Integrierte Mehrsprachigkeitsdidaktik» im Rahmen des Masterstudiengangs «Didattica dell’italiano» gehalten. Die Masterstudierenden schätzten v. a. den konkreten Praxisbezug und die Vielfalt der behandelten Themen.

Die Dissemination der erzielten Forschungsresultate umfasst mehrere Publikationen, unter anderem im Herausgeberband «Sprache und Raum» (Krompák & Todisco 2022) sowie Beiträge an Fachtagungen.