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Prorektorat

Forschung und Entwicklung

Die an der Pädagogischen Hochschule Graubünden durchgeführten Forschungsarbeiten finden national und international Beachtung.

Auch im vergangenen Jahr konnten sich die Mitarbeitenden des Prorektorats Forschung und Entwicklung mit mehreren Arbeiten an der wissenschaftsorientierten Lehrpersonenbildung beteiligen. Vielen ist es gelungen, die Ergebnisse ihrer Arbeiten zu veröffentlichen. So können beispielsweise Forschungsbefunde, die im Prorektorat Forschung und Entwicklung entstanden sind, in Form von Fachartikeln in einschlägigen Zeitschriften nachgelesen werden. Prorektoratsmitarbeitende präsentierten ihre Arbeiten aber auch an Fachkongressen und diskutierten diese dort innerhalb der Wissenschaftsgemeinschaft mit ihren Fachkolleginnen und -kollegen. Und nicht zu vergessen ist die Konzeption von Herausgeberwerken, in denen sie thematisch gebündeltes Wissen einer interessierten Leserschaft zur Verfügung stellen. All dies zeugt von einer hohen Arbeitsqualität, weil hinter diesen Beiträgen in aller Regel erfolgreich bestandene Reviews stehen. Aber nicht nur dies weist die Qualität der Arbeiten aus. Ein Qualitätsmerkmal ist auch, dass ein beachtliches Interesse anderer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an den Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des Prorektorats besteht. Es ist eine zunehmende Aufmerksamkeit an der Expertise von Forschenden der PH Graubünden festzustellen, beispielsweise wenn sie für Keynote-Vorträge an internationalen Konferenzen angefragt werden. Aber auch kantonale Erziehungsdepartemente treten mit fachspezifischen Fragen an die Bildungswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler der PH Graubünden heran. Und nicht zuletzt werden Forschende angefragt, Gutachten für Fachjournale bzw. für renommierte Institutionen der nationalen oder internationalen Forschungsförderung zu verfassen.

Dieser übergeordnete Rückblick zeigt es: Erstens verweisen die Aktivitäten des Prorektorats Forschung und Entwicklung auf eine forschungsbasierte Profilierung der strategischen Schwerpunkte der Hochschule insgesamt. Zweitens hat diese Profilbildung wesentlich mit dem Aufbau der Professuren und der Entwicklung aller Mitarbeitenden zu tun, insbesondere jener des akademischen Nachwuchses. Die Art, wie in den Professuren der Leistungsauftrag umgesetzt wird, hat spätestens seit der Strukturreform 2021 sämtliche Entwicklungen des Prorektorats im Kern getragen. Deshalb scheint die Pädagogische Hochschule Graubünden mittlerweile im Bereich der Forschung und Entwicklung sehr gut an die Anforderungen einer tertiarisierten Lehrpersonenbildung anschlussfähig zu sein.

Und dafür gebührt allen Mitarbeitenden grossen Dank. Sie setzen sich täglich, intensiv und kritikoffen, mit den Inhalten ihrer Forschungs- oder Entwicklungsarbeit auseinander und bringen die Wissenschaft und die PH Graubünden damit weiter voran.

Professur

Die Professur Erziehungswissenschaften hat ein Jahr voller bedeutender Meilensteine erlebt.

Dr. Sog Yee Mok ist seit Januar 2023 ein wertvolles Mitglied des Teams. Unter ihrer Leitung wurde in der FELMAS-Studie ein Training für Mütter mit Migrationshintergrund für die Förderung der Selbstregulation ihrer 5- bis 11-jährigen Kinder entwickelt. Es sind Übungskarten und Lernvideos auf Deutsch, Albanisch, Türkisch und Portugiesisch entstanden. Zudem gelang es ihr, in Kooperation mit PD Dr. Christian Rüede (PH FHNW) ein SNF-Projekt zur Förderung des flexiblen Rechnens in der Primarschule (Flex4Kids) zu akquirieren.

Die S-CLEVER+ Studie, geleitet von Prof. Dr. Francesca Suter, konnte im April erfolgreich abgeschlossen und neue Erkenntnisse zu Schule in Krisenzeiten wie der COVID-19 Pandemie gewonnen werden. In verschiedenen Publikationen konnte aufgezeigt werden, dass Schulen sich erfolgreicher durch die 2-jährige Pandemiezeit navigierten, wenn sie schon vor der Pandemie eine Kultur des Wissenteilens pflegten und bereits Erfahrungen mit digitalem Lernen gesammelt hatten.

«University of Teacher Education of the Grisons» – die PH Graubünden gewann international an Aufmerksamkeit: Die aktuellsten Arbeiten aus der Professur wurden im Spätsommer 2023 an der renommierten internationalen Konferenz der European Association of Learning and Instruction (EARLI) in Thessaloniki präsentiert und in der Scientific Community diskutiert.

Professur

Die Informatikprofessur hat ein Weiterbildungsprogramm und leitprogrammartige Unterlagen zum Projekt «Robotik in der Hosentasche» ausgearbeitet. Die leitprogrammartigen Unterrichtsunterlagen erlauben es Schülerinnen und Schülern, in einem durch die Lehrperson geführten Selbststudium das Programmieren in Python mit Robotern in unterschiedlichen Kontexten (Musik, RGB-LEDs, digitale Anzeigen, Motoren, Sensoren) über mehrere Wochen hinweg möglichst eigenständig zu erarbeiten. Die Unterlagen wurden mit Lehrpersonen und Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe I im Rahmen von Projekttagen getestet.
Die Seminare für Informatik an der PH Graubünden wurden überarbeitet, um neue Lern- und Lehrformen zu integrieren. Die Lehrform des Flipped Classroom wurde in Kombination mit dem methodischen Ansatz des Blended Learning im Frühjahrssemester mit den Studierenden des 2. und 6. Semesters umgesetzt und evaluiert.

Dank interkantonaler Bemühungen von Informatikerinnen und Informatikern der vier Pädagogischen Hochschulen PH Graubünden, SUPSI, PH Wallis und HES-SO durften Lehrpersonen aus der ganzen Schweiz über Pfingsten 2023 am dreitägigen Robotik-Camp in Airolo teilnehmen. Dieser durch das Nationale Netzwerk MINT-Bildung 2021–2024 geförderte Anlass schuf fachliches und mediales Interesse.

Sonderprofessur

Im Januar hat die Arbeit am neuen Lehrmittel «Avraportas» begonnen. Bei diesem Entwicklungsprojekt geht es um die Realisierung eines analog und digital einsetzbaren Lehrmittels für Romanisch als Zweit- oder Fremdsprache für Jugendliche und Erwachsene auf dem Kompetenzniveau A1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Fremdsprachen, vorerst in den beiden grössten Idiomen Sursilvan und Vallader.

Von Januar bis September 2023 wurden in Zusammenarbeit mit der Stabsstelle Kantonssprachen der PH Graubünden weitere 240 Items für das «Certificat Rumantsch» angepasst oder neu entwickelt. Davon wurden 60 Items in alle 5 Idiome und ins Rumantsch Grischun übersetzt, in das Testtool «Check Dein Wissen» integriert und im Rahmen der Sprachstandserhebung eingesetzt.

Im August 2023 wurden die neuen Lehrmittel für den Romanischunterricht der 3. Klasse im Idiom Surmiran publiziert und eine Einführungsveranstaltung durchgeführt.

Im Oktober 2023 konnte in Zusammenarbeit mit dem Prorektorat Weiterbildung eine weitere Durchführung des CAS Lehrmittelautor:in mit 34 Teilnehmerinnen und Teilnehmern erfolgreich lanciert werden.

Ebenfalls im Oktober wurde in Partnerschaft mit der PH Zürich beim Schweizerischen Nationalfonds (SNF) ein Gesuch für ein Forschungsprojekt mit dem Titel «Rätoromanische Sprachlehrmittel im Spannungsfeld zwischen Angebot und Nutzungspraxis» eingereicht. Im Zentrum des geplanten Forschungsprojekts steht die empirische Untersuchung der praktischen Nutzung der neu entwickelten und eingeführten rätoromanischen Lehrmittelreihe «Mediomatix» durch Lehrpersonen sowie durch Schülerinnen und Schüler.

Sonderprofessur

Die Professur IMD Italienisch hat im Auftrag des Amts für Höhere Bildung (AHB) eine Studie abgeschlossen zur Situation von Jugendlichen aus Italienischbünden, die ihre berufliche Ausbildung in Deutschbünden absolvieren. Die Forschungsgruppe untersuchte, wie Lernende, Lehrpersonen der deutschsprachigen Berufsschulen und Ausbildnerinnen und Ausbildner in den Lehrbetrieben die Situation erleben und welche Herausforderungen und Chancen sich für die Jugendlichen ergeben. Die Bündner Regierung hat aus der Studie verschiedene Massnahmen abgeleitet.

Im Rahmen des von swissuniversities mitfinanzierten QUATTRO-Projekts verfolgt die Professur IMD Italienisch das Ziel, Forschung und Lehre besser mit der Berufspraxis zu vernetzen. Hierfür wurden Teams aus Forschenden/Dozierenden und Lehrpersonen gebildet, die im Bereich der Lehrerbildung und der fachdidaktischen Forschung zusammenarbeiten. Dozierende der Fachdidaktik Italienisch haben in einem Tandemmodell gemeinsam mit Primarlehrpersonen zwei Module geplant, durchgeführt, evaluiert und weiterentwickelt. Im zweiten Teilprojekt hat ein gemischtes Forschungsteam bestehend aus berufstätigen Primarlehrpersonen und einer Doktorandin anhand der Forschungsmethodologie des Design-Based Research rund um den Forschungsgegenstand «Sprachvergleich auf Primarstufe» geforscht.

Mit «Orbita» wird ein Italienischlehrmittel für Italienischbünden realisiert. Die ersten Unterrichtsmaterialien sind für die 2. Klasse auf das Schuljahr 2024/2025 geplant.

Die PH Graubünden ist eine hervorragende Hochschule für die Lehrpersonen von morgen. Darüber hinaus ist sie für uns ein kompetenter Netzwerkpartner für Aus- und Weiterbildung und leistet damit einen wertvollen Beitrag für den Denk- und Werkplatz Schweiz von übermorgen. Mit den MINT-Camps, welche die PH Graubünden seit 10 Jahren organisiert, vernetzt und begeistert sie unseren Nachwuchs an Fachkräften, die Studierenden und unsere Lernenden – eine echte Erfolgsstory.

– Andreas Conzelmann, CEO Trumpf Schweiz AG

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